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Welche Bedeutung kommt dem Begriff BILDPROTESTE in der Kunstwissenschaft eigentlich zu?  Wo und wann treffen wir auf Protest, Subversion und Gegenströmungen? Angeregt durch das 2019 in der Reihe “Digitale Bildkulturen” erschienene Buch “Bildproteste – Widerstand im Netz” von Prof. Dr. Kerstin Schankweiler, wurde eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema in den Fokus des 99. KSK an der Goethe-Universität  gerückt. 
 
Werfen wir einen Blick auf den byzantinischen Bilderstreit während des 8. und 9. Jahrhunderts, wird uns bewusst, dass es unterschiedliche Formen von Bildprotesten schon seit sehr langer Zeit gibt: Der Streit zwischen den Ikonoklasten und den Ikonodulen um die Frage “Wie verwendet und verehrt man Ikonen?” löste enorme Beschädigungen bis hin zu Zerstörungen christlicher Kunst aus. Verfolgen können wir die politische Signifikanz von visueller Kultur bis in die Gegenwart, mit Blick auf das ikonische Bild des Tank Man, welches während der Proteste am Tiananmen Platz in Beijing 1989 aufgenommen und von der chinesischen Regierung verboten wurde. Seither hat das Foto im Netz ein Eigenleben in Verbindung mit unterschiedlichen Memes entwickelt. Kerstin Schankweiler macht in ihrem Buch auf das Potenzial und die Protestwirkung von Bildern im Web 2.0 aufmerksam. Sie erklärt, in welcher Weise soziale Medien zu Orten politischen Protests geworden sind. Dabei entstünden durch die Graswurzel-Ästhetik von Selfies Hashtagkampagnen mit Affektgemeinschaften die – anders als konventionelle politische Bewegungen – Menschen international miteinander verbinden. All dies haben wir zum Anliegen unserer Forschungsdiskussion gemacht,um den Begriff der
BILDPROTESTE in den kunsttheoretischen Kanon einzuführen.

In dieser Online-Publikation werden die spannenden Beiträge, die auf dem 99. KSK abgehalten wurden, gesammelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Wir sind stolz, den Autor:innen für ihre wissenschaftlichen Auseinandersetzungen auch nach dem Kongress noch eine Plattform zu bieten, um diese mit der Welt zu teilen. Insofern ist diese Publikation auch der Versuch den spannenden Austausch und die rege Beteiligung der Studierendenschaft weiterhin zu ermöglichen und deren Inhalte zu archivieren.

Deswegen gilt unser Dank auch an dieser Stelle all den Beteiligten des 99. KSK in Frankfurt am Main.
Ihr wart spitze!

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